Maschinelle Übersetzung, sofern nicht anders angegeben.

Thripse, winzige Insekten, die oft als Schädlinge angesehen werden, spielen bei der Bestäubung vieler Pflanzen eine Schlüsselrolle.


Sie sind kaum sichtbar und werden oft als landwirtschaftliche Schädlinge angesehen. Doch Thripse, diese winzigen Insekten, die man manchmal auf Blütenblättern sieht, erweisen sich als Hauptakteure bei der Bestäubung, laut einer neuen Studie, die kürzlich in Annals of Botany.  

Jahrhundertelang konzentrierte sich die Bestäubungsforschung auf Bienen, Schmetterlinge und andere beliebte Insekten. Thripse, die typischerweise weniger als zwei Millimeter lang sind, galten hingegen weithin als unwillkommene Gartenbesucher. Doch diese Wahrnehmung ist unvollständig, so ein Forschungsteam, das die bislang umfassendste Analyse der Bestäubung durch Thripse durchgeführt hat. 

Die von Cristina Pop geleitete Forschung zeigt, dass Thripse als Bestäuber für eine bemerkenswerte Anzahl von Pflanzen dienen, darunter fast die Hälfte aller Samenpflanzenordnungen, 53 Pflanzenfamilien und 102 Gattungen. Interessanterweise sind Thripse für viele Pflanzenarten nicht nur gelegentliche Besucher, sondern primäre oder ausschließliche Bestäuber. 

Darwin (1877), ein hervorragender Beobachter, bemerkte kleine pollentragende Insekten, insbesondere Thripse, die sich nicht so leicht von Blüten fernhalten ließen. Er fragte sich, ob sie die Pflanzen, die er zur Selbstbefruchtung vorgesehen hatte, fremdbestäuben könnten. Tatsächlich lässt sich schlussfolgern, dass Thripse als Bestäuber wichtiger sind als gemeinhin angenommen. Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass Thripse weltweit und bei allen Nacktsamern und Bedecktsamern Bestäuber sind.

Mehrere Faktoren scheinen diese winzigen Insekten trotz ihrer geringen Größe zu effektiven Bestäubern zu machen. Erstens ist da die Anzahl der Thripse: Eine einzelne Blüte kann Tausende von ihnen gleichzeitig beherbergen. Jeder Thrips trägt zwar nur eine geringe Pollenmenge, typischerweise bis zu 100 Körner, doch insgesamt ist ihre Wirkung beträchtlich. 

Andererseits ermöglicht ihre geringe Größe Thripsen, Teile von Blüten zu erreichen, die für größere Bestäuber unzugänglich sind. Viele von Thripsen bestäubte Pflanzen haben kugelförmige Strukturen oder schmale Schlitze, die größere Insekten fernhalten und den Thripsen gleichzeitig Nahrung und Schutz bieten. 

Das vielleicht Überraschendste an Thripsen ist jedoch ihre Fähigkeit, sich mit dem Wind fortzubewegen. Im Gegensatz zu Bienen oder Schmetterlingen können Thripse durch Luftströmungen getragen werden und so Pollen über weite Strecken verbreiten. Diese Kombination aus exklusivem Zugang zu Blüten und Ferntransport macht sie zu einzigartig effektiven Bestäubern. 

Ein Thrips wirkt im Vergleich zur Blüte, auf der er sitzt, winzig, doch seine Rolle bei der Bestäubung kann enorm sein. Bild: Alison Scott-Brown

Eine im Rahmen der Studie durchgeführte Metaanalyse zeigte, dass Thripse die Samen- und Fruchtproduktion im Vergleich zu Kontrollbedingungen deutlich steigern können. In einigen Fällen ist ihr Beitrag mit dem bekannterer Bestäuber vergleichbar. 

Die Autoren weisen darauf hin, dass von Thripsen bestäubte Pflanzen im Gegensatz zu anderen Bestäubern kein einheitliches Merkmalssyndrom oder eine bestimmte Thripophilie aufweisen. Einige von Thripsen bestäubte Pflanzen produzieren spezifische Düfte, die diese Insekten anlocken, während andere spezielle Strukturen besitzen, die den Thripsen als Unterschlupf dienen. Die Forscher weisen jedoch darauf hin, dass zu wenige Systeme detailliert untersucht wurden, um allgemeine Aussagen treffen zu können. 

Die Studie wirft auch einige evolutionäre Fragen auf. Wenn Thripse in der gesamten Evolutionsgeschichte der Pflanzen wichtige Bestäuber waren, könnten sie zum Selektionsdruck auf Blütenmerkmale beigetragen haben und so bestimmte Blütenmerkmale erklären, die für Botaniker schwer zu verstehen waren. 

Die Ergebnisse kommen zu einem kritischen Zeitpunkt für den Schutz der Bestäuber. Da Klimawandel und Lebensraumverlust bekannte Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge bedrohen, wird es immer wichtiger, die gesamte Vielfalt der Bestäubungsnetzwerke zu verstehen. 

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Pop C., Terry I., Mound L. and van der Kooi C. (2025) Tiny but significant: on the importance of thrips as pollinators. Annals of Botany. Available at: https://doi.org/10.1093/aob/mcaf069

Titelbild: Irene Terry


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